Lieber Schmerz statt Langeweile
Abhängig: MDR und SWR mit Beiträgen zur Smartphone-Sucht
In der laufenden Woche haben sich sowohl der Mitteldeutsche Rundfunk als auch der Südwestrundfunk einem Thema gewidmet, das erstaunlicherweise erst Anfang 2018 auf der Landkarte der Berichterstatter aufgetaucht ist und mit dem Start der „Bildschirmzeit“-Funktion in iOS 12 mittlerweile sogar schon von Apple adressiert wurde: Der Smartphone-Sucht.
Unter der Überschrift „Menschen, die aufs Handy starren“ nähert sich der MDR dem Thema im Dialog und lädt dazu ein, eine einstündige Diskussion in dem Verbraucherformat FAKT IST! zu verfolgen.
Der regelmäßige Blick aufs Handy gehört für viele zum Alltag. An die Zeit vor der „digitalen Wende“ kann man sich kaum noch erinnern. Doch erlebt wird der Wandel nicht nur positiv. Das diskutierten Experten in Dresden.
In seinem Wissenschaftsformat „odysso“ wählt der Südwestrundfunk die wissenschaftlich Herangehensweise und macht auf einen Versuch aus den USA aufmerksam, in dessen Verlauf sich Probanden lieber Stromschläge verpasst haben, als sich zu langweilen.
Demgegenüber darf der beim durchschnittlichen Anwender im 10-Minuten-Abstand zu beobachtende Griff zum Smartphone definitiv bevorzugt werden.
Wir starren 88 Mal täglich auf’s Handy, angetrieben von Neugier, unserem stärksten Trieb. Tests in den USA zeigen: Manche sind eher bereit, Schmerzen zu ertragen, als sich zu langweilen.
Traurig, man sollte mal das Buch Momo von Michael Ende lesen…
Frage: Soll ich mir die Beiträge jetzt auf dem iPhone anschauen? Meine Eltern haben mich immer davor gewarnt zu viel Fernsehen zu gucken!
Ich finde das ein gutes und ernstnehmendes Thema, aber trotzdem frage ich mich, warum keiner über TV Süchtige redet, schließlich gibt es davon mehr als genug. Ist genau das gleiche wie Zigaretten „verteufelt“ werden, aber niemand redet so wirklich darüber wie schädlich das auch ist.
wie schädlich Alkohol ist – habe ich vergessen zu schreiben
Stimmt
Meine Kollegin ist alkoholsüchtig. Das wird totgeschwiegen. Mein Kollege ist smartphonesüchtig. Und muss sich eine Menge Sticheleien anhören. Geholfen wird keinem von beiden.
Süchtigen kannst du nicht helfen. Sie können sich nur selbst helfen, wenn sie merken, dass etwas nicht stimmt. Einfach mal ein bisschen mehr informieren über dieses Thema… kleiner Hinweis, die primäre Frage ist, ob man sich selbst mit der sucht wohl oder unwohl fühlt beziehungsweise nicht einmal, ob das Umfeld darunter leidet. Davon abgesehen sollte man schon zwischen Abhängigkeiten unterscheiden, die körperlich sind oder Gewohnheit.
Stimmt nicht, auch das Thema stark vertreten, wollte nur von den privaten Medien runter gespielt. Siehe Werbung und Einschaltquote…
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ wusste schon Paracelsus
Langweilig! Den Spruch kennt jeder, kannst du dir echt sparen.
Da Handy ist eben kein einfacher Gegenstand. Es gehört zum Leben nun einfach dazu. Besser ihr gewöhnt euch dran, die Zeit lässt sich nicht mehr zurückdrehen. Im Gegenteil, es wird DRASTISCH mehr werden.
Nehmt irgendeinen Sci-Fi-Streifen der die Welt der Zukunft zeigt. Star Trek, Bladerunner … So wird wann unaufhaltsam kommen und das ist gut so.
Damit meine ich die gezeigte Technik, nicht unbedingt die Geschichte die diese Filme zeigen.
@marvin: ich gehe davon aus, dass Du keine Kinder hast. Wenn Du die Eltern siehst, die neben ihren 3-jährigen hertritten und nur aufs Display starren, wird es mir anders. Die Kinder sind so voller Entdeckungslust und haben das Bedürfnis darüber zu reden. Und was macht das Gegenüber? „Hmmm. Ja. Toll“ natürlich ohne hochzuschauen.
Das verdirbt dem interessiertesten Kind die Laune und das lebt das Vorbild nach.
Und außerdem: dosis venenum fecit trifft es dermaßen gut, dass man es nicht oft genug sagen kann. Sonst läuft echt was schief.
Vielleicht sollte Marvin mal weniger Scifi schauen, wenn bei Zitaten mit geschichtlichem Hintergrund mehr Langeweile aufkommt als bei Zukunftsphantasien diverser Drehbuchautoren
Ich glaube die Eltern die du beschreibst, würden sich auch ohne Handy nicht besser verhalten.
Sorry, aber das ist ein ziemlich einfältiger Beitrag von dir, wenn ich das mal so direkt schreiben darf. Wenn man zum Beispiel mit Leuten zu tun hat, die nicht unbedingt Tekkies sind, kommen diese auch ohne ständigen Griff zum Smartphone unglaublich gut da und verstehen auch ihren beruflichen Alltag zu meistern. Ob sie das besser oder schlechter können, lasse ich mal dahingestellt. Man sollte vielleicht einen anderen Ansatz verfolgen und sich fragen, ist es wirklich ein technischer Fortschritt, oder ist es eher ein durch die Industrie forcierter Schritt, uns in eine gewisse Abhängigkeit zu bringen. Frage dich, wer hat denn eigentlich ein großes Interesse daran, dass wir alles in Dienste auslagern und mit dem Smartphone erledigen und es vor allen Dingen überall mit hinnehmen? Schaust du däDir Unterhaltungs Filme im Bereich Science-Fiction an, oder befasst du dich auch mit gesellschaftskritischen Produktionen? Ach war das Fernsehen hat schon angesprochen, da gibt es auch einen essenziellen unterschied der Reizüberflutung. Also wenn man will, findet man sehr schnell heraus, dass das überhaupt nichts mit technischen Fortschritt zu tun hat und hier ganz andere Interessen im Vordergrund stehen. Ein Seitenblick ins dritte Reich zum Thema Massenphänomene schadet dabei übrigens auch nicht. Übrigens beschäftige ich mich mit dem Thema schon über zehn Jahre, weil ich diese Entwicklung schon App gesehen habe, als die erste App vergällt bei Nokia käuflich zu erwerben wahr.
Ich finde es viel wichtiger mal über die Inhalte im Fernsehen zu diskutieren. Beziehungsweise die im privaten vor allem. Das ist nämlich Massenverblödung im großen Stil … eigentlich eine geistige Körperverletzung
Witzig, dasselbe denke ich über das Öffentlich-rechtliche.
Ich finde es genauso wichtig, defekte der Neunzigerjahre liest du ja fast in jeden Kommentar unter jedem Tweet. Dann diskutieren wir weiter über die Rundfunkbeiträge und warum ARD und ZDF sich nie an diese Massenverblödung beteiligen mussten… im Kern wird herauskommen, das Privatisierung nicht immer der beste Schritt im Leben ist… Anders formuliert, wenn ich Kohle durch Werbung verbreite, muss ich es schaffen, möglichst viele Menschen möglichst dauerhaft an meinem Programm teilhaben zu lassen. Das war damals die Effekte, die du beschreibst.
War es nicht Sputnik vom MDR die vor nicht allzu langer Zeit iPhones verlost haben?
Ganz böse Sache das ! Da muss unbedingt ein Gesetz her !
Na ja, der übliche Pädagogik-Junk. Gut, dass ich nur noch „on demand“ sehe. So stiehlt mir die Glotze keine Zeit. Allein der angemasste „Bildungsauftrag“ ist so krotesk.
Das „k“ war Absicht. Ist ein Insider.
Aber noch was: Mein Würgreiz hat seitdem auch abgenommen. Alles prima!
5h 10 min war ich die letzten 7 Tage mit ifun beschäftigt lt. „Bildschimzeit. ))
Ihr tragt einen großen Teil zu meiner Nutzung bei. ))
Danke fürs Mitlesen!