360Fly: Die iOS kompatible Action Cam mit Rundumblick
Auf die Frage, welche Action Cam wir empfehlen können, würden wir spontan einfach auf den Marktführer GoPro verweisen. Ebenso hat Sony mit seiner bald verfügbaren HDR-AZ1 ein interessantes Angebot in der Hand und der einfach nur „Cube“ genannte Winzling von Polaroid ist mit 35mm Kantenlänge ausgesprochen kompakt und zum Preis von 99$ zusätzlich sehr günstig.
Wenn ihr hingegen wissen wollt, welches Konzept wir derzeit am Interessantesten finden, dann fällt unser Blick auf die 360Fly von Voxx.
Die Besonderheit der kleinen Kugel ist ihr extremes Weitwinkelobjektiv, das der Kamera eine fast vollständige Rundumsicht von 360° in der Horizontalen und 240° in der Vertikalen erlaubt. Da sich in der Kamera lediglich ein einzelner Sensor befindet, wurde eine sehr kleine Bauform von lediglich 61mm Durchmesser ermöglicht.
Der Clou der 360Fly steckt jedoch nicht nur in der Hardware, sondern ebenso in der mitspielenden Software. Bedingt durch das Fischaugenobjektiv erzielt die Kamera ein kreisrundes und entsprechend stark verzerrtes Bild. Würde man einfach aus dem rundem Bild einen rechteckigen Ausschnitt auswählen, könnte man damit folglich nicht sehr viel anfangen. Voxx ist sich dieser Problematik bewusst und hat in ihre Kamera App für iOS und Android einen entsprechen Videoalgorithmus implementiert, der das Bild entzerrt und die fehlenden Bildpunkte automatisch berechnet.
Da die Kamera das Videomaterial immer mit den vollen 1500 x 1500 Pixeln speichert, könnt ihr eure Clips ganz in Ruhe zu einem späterem Zeitpunkt bearbeiten. So könnt ihr eine beliebige Anzahl an Mitschnitten mit unterschiedlichen Perspektiven, Schwenks und Zooms aus euren Aufnahmen erstellen und speichern. Die Mitschnitte werden allerdings lediglich als 720p Material gespeichert. Für höhere Auflösung wäre ein Sensor mit weit höherer Auflösung von Nöten. Im Gegenzug benötigt die Bildbearbeitung keinen Hochleistungsrechner. Am 360Fly Messestand auf der diesjährigen Photokina in Köln konnte man die Funktionen der Kamera und der Echtzeitberechnung auf einem iPhone 5C bestaunen, dessen A6 SoC bereits gute zwei Jahre alt ist.
Neben der enormen Rundumsicht wurden bei der Entwicklung der 360Fly auch zwei weitere Punkte bedacht, die bei vielen anderen hochpreisigen Modulen gerne auf der Strecke bleiben. Und zwar Stoßfestigkeit und ein hinreichender Schutz gegen eindringendes Wasser. Die Kamera soll Stürzen aus zwei Metern und mehr widerstehen. Zusätzlich ist die Linse durch Saphirglas vor Kratzern geschützt. Wer seine 360Fly zum Schwimmen, Surfen oder Tauchen mitnehmen möchte, kann ebenso auf ein klobiges Zusatzgehäuse verzichten. Zwar ist die 360Fly erst einmal nur bis 5 Meter Wassertiefe dicht, kann jedoch gegen bis zu 5 Atmosphären Außendruck zusätzlich abgedichtet werden. Dazu wird ein Gummipropfen mitgeliefert, mit dem sich die Mikronfonöffnung verschließen lässt.
Technische Daten:
- 1500 x 1500 Pixel Sensor
- 360° x 240° Weitwinkel Objektiv, Blende f/2.5
- Bildentzerrung in Echtzeit (720p Videoausgabe)
- Wasserdicht und stoßfest
- WiFi 802.11a/bg/n und Blutooth Low Energy
- Durchmesser: 61mm
- Gewicht: 138g
- Akkulaufzeit Aufnahme: ca. 2 Stunden
- Kompatibel mit iOS & Android (Mac & Windows Software ist ebenso geplant)
Die 360Fly wendet sich mit ihren vielzähligen Einsatzmöglichkeiten an Sportler, die mit der niedrigen Auflösung leben können, wenn sie im Gegenzug sicher sein können nichts mehr zu verpassen, nur weil sie gerade mit ihrer Helmkamera in eine andere Richtung geschaut haben, ebenso wie andere Con- und „Prosumer„. Allerdings gilt es noch etwas Geduld aufzubringen. Voxx möchte seine Action Cam zwar noch vor Weihnachten in die Kaufhausregale bringen, konnte jedoch bisher keinen genauen Starttermin nennen. Auch der finale Preis ist noch nicht bekannt, wird jedoch voraussichtlich im Rahmen zwischen 400 und 500 Euro liegen. Damit würde die Kugel preislich sogar oberhalb der GoPro Hero 3+ in der teuersten Ausführung „Black Edition“ rangieren.
Actioncam-Aufnahmen öden mich ja eigentlich meist nur an! Wurde man früher mit Dias von Omma vorm Blumenbeet im Kurpark von Bad Weihenahr gelangweilt, dann heute mit Actioncam- Aufnahmen von deren Urenkelchen beim Rollschuhfahren auf Betonpisten.
Das liegt aber nicht an den actioncams, sondern an deren Besitzer. Meistens wird keine Zeit in Schnitt und Komposition investiert. Oft fehlt auch das Wissen dazu. Ein Skiurlaub auf knackige 3.30min mit passender Musik, timelaps, Slomos und verschiedenen Perspektiven bearbeitet, kann sehr kurzweilig sein.
Ui! Ich würde zu gerne mal ein MX-Rennen mit einer VR-Brille samt 360° genießen.
240 Grad in der Vertikalen? Mehr als eine Kugel? Wie soll das gehen? Multidimensional?
Mehr als eine Kugel? Ein Kreis hat 360°… und nun?
Verstehe ich nicht!
Eine Kugel, bzw. ein Kreis hat meines Wissens 360 Grad.
Schau dir mal die Längen- und Breitengrade auf einem Globus an, dann verstehst du das vielleicht.
Ja, und die gehen von 0 – 180 Grad östlich und 0 – 180 Grad westlich von Greenwich aus. Macht in Summe 360 Grad. Und nun?
Gibt es den polaroid cube irgendwo in Deutschland zu bestellen?
Noch nicht. Aktuell lässt er sich auch nur in US Stores wie Photojojo vorbestellen. Allerdings kommen zu den 99$ dann noch Versandkosten + Einfuhrumsatzsteuer (19%) hinzu. Sobald der offizielle Verkauf des Cube gestartet ist (in Kürze), sollte er aber sicher auch bei deutschen Versandhändlern aufschlagen.
Die Geonaute 360 sieht auch vielversprechend aus. Allerdings gibt es da seit langem nichts neues.
Apropos: Die GoPro Hero 4 ist jetzt offiziell von GoPro angekündigt.
http://shop.gopro.com/cameras