Künftig Vodafone statt O2 als Roaming-Partner
1&1 ab Dezember mit eigenem Mobilfunknetz
Eigentlich wollte 1&1 bereits im September mit einem eigenen Mobilfunknetz starten. Mit etwas Verspätung steht der Startschuss hierfür nun wohl unumstößlich vor der Tür. Wie 1&1 mitteilt, kann deren hauseigenes 5G-Netz vom 8. Dezember an auch mit Smartphones genutzt werden.
Mit der Freischaltung für die Smartphone-Nutzung wird das 5G-Netz von 1&1 dann auch als voll funktionsfähig geführt. Die ursprüngliche Inbetriebnahme liegt bereits ein Jahr zurück, bislang war die Nutzung aber auf das 1&1-Angebot „5G zu Hause“ beschränkt.
1&1 startet damit neben der Telekom, Vodafone und O2 als vierter Netzbetreiber in Deutschland durch. Allerdings wird der im rheinland-pfälzischen Montabaur ansässige Konzern noch geraume Zeit auf enge Zusammenarbeit mit seinen Mitbewerbern angewiesen sein. Auch nach der Inbetriebnahme seines eigenen 5G-Netzes leitet 1&1 seine Kunden an Orten, an denen keine eigene Netzabdeckung gewährleistet ist, über das 2G/4G/5G-Netz von Telefónica Deutschland um.
Künftig Vodafone statt O2 als Roaming-Partner
Auf lange Sicht soll die Abhängigkeit von dem O2-Mutterkonzern allerdings verringert werden und verstärkt Vodafone als nationaler Roaming-Partner zum Einsatz kommen. Die Umstellung auf die Nutzung des Vodafone-Netzes soll im Sommer 2024 stattfinden, in der Folge will 1&1 dann die von Telefónica Deutschland beanspruchten Leistungen schrittweise verringern.
1&1 legt besonderen Wert auf die Feststellung, dass beim Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes von Beginn an nur die neue Open-RAN-Technologie genutzt wird. Open RAN steht für „Open Radio Access Network“ und hat die Eigenschaft, dass man hier auf standardisierten Schnittstellen basierend die Produkte verschiedener Hersteller kombinieren kann. Traditionell wird die technische Ausstattung der Mobilfunknetze sonst von einzelnen Herstellern dominiert. 1&1 sieht den Standard in seiner Eigenwerbung auch als Möglichkeit, konsequent auf Komponenten chinesischer Hersteller zu verzichten.
Heißt ja im Umkehrschluss das solange Vodafone Roaming Partner ist da Netz von 1und1 besser als das von Vodafone ist.
Ich würde sagen, mindestens gleich gut.
Nicht wirklich. Jeder der mal im Ausland war und dort roaming nutzen durfte weiß: die Abdeckung ist zwar die gleiche wie vom roaming partner, man hat allerdings bei allem andern Einschränkungen (sei es bei niedriger priorisierung an der Antenne, geringere Bandbreite, 4G anstatt 5G, etc.). Solange 1&1 hier nicht enorm viel Geld in den Vertrag gebuttert hat um sich die gleichen Rechte zu kaufen, wird man bei Vodafone direkt weiterhin das bessere Netzerlebnis haben.
Ja, die tücke steckt im detail
Meines Wissens ist keine Benachteiligung des Wettbewerbers erlaubt
@Furfur warum sollte die nicht erlaubt sein? National roaming ist kein reguliertes Produkt. Beziehst du dich hier eventuell auf das festnetz der Telekom? Das ist tatsächlich (zum Großteil) reguliert und da darf es keine Benachteiligung geben.
Das hat was mit Kartellrecht zu tun. Der neue Wettbewerber darf nicht künstlich behindert werden, da hat die Bundesnetzagentur auch ein Auge drauf.
Erlaubt nicht, aber… ;-D
@Furtur
Besser als Vodafone is auch keine Kunst. Schau dir mal die Netztests an…
Wie soll denn das Netz von denen besser sein als das von der Telekom? Die haben nur eine überschaubare Anzahl an eigenen Sendestationen, die das Flag „eigenes Netz“ gar nicht verdient. Ohne Roaming würde 1&1 gar nicht an den Start gehen können (auch 2024 und 2025 nicht). Ergo: nahezu gleiche Abdeckung wie Vodafone. Da bleibe ich lieber bei der Telekom und freue mich über die gute Netzabdeckung.
Wo soll denn da stehen, dass das Netz besser sein soll als das der Telekom?
Es ist auch nicht besser, völlig unmöglich. Und mit Sicherheit werden noch viel vorhandene Abdeckungslücken lange über die anderen Netzanbieter gedeckt., am schwierigsten sind aber dessen Server. Nicht performant genug. Mit bekannten über 1&1 im Telefonnetz verglichen hatte ich direkt Telekom viel bessere Verbindung als die vermeintlich“gleiches“ Netz
Viel Erfolg, lieber Marktbegleiter
Na da hoffen wir mal das sich Konkurrenz positiv auf alle Preise auswirkt.
Und BTW o2 aka Viag Interkom hat auch mit nationalem Roaming angefangen. Teilweise hatte man sogar 2 Pins
Eine Telekom wird bestimmt nicht billiger weil 1&1 jetzt ein „eigens“ Anett hat. Die 1&1 Mobilfunkanschlüsse waren vorher schon billiger. Da wird sich der Markt jetzt auch nicht bewegen
Die Bundesnetzagentur versteigert dazu die Frequenzen. Darauf wird geboten.
Die Kosten bleiben sicherlich nicht bei den CEOs hängen.
Ja und jetzt hast du einen Bieter mehr dabei. Warum sollten die nächsten Versteigerungen jetzt günstiger ausfallen?
Ernstgemeinte Frage: was ist ein Netzbetreiber? 1&1 wird jetzt auch nicht überall Infrastruktur selbst hochziehen. Die nutzen bestehende Gerätschaft der anderen mit. Damit wären sie der fünfte Anbieter in Deutschland. Der Vierte und Kleinste war bislang SIPGATE. Sie betreiben ein eigenes „Core-Mobilfunknetz“ – „sipgate betreibt ein eigenes Core-Mobilfunknetz innerhalb des Netzes von Telefónica Deutschland. Dabei verwenden wir lediglich die Mobilfunkmasten von Telefónica“. Was und wie da jetzt der unterschied zu Netzbetreiber ist weiß ich nicht. Vielleicht kann das jemand mit mehr Knowhow ergänzen.
2 Worte sind wichtig, die ich speziell markiere:
(1)Kommunikations*netz*betreiber
(2)Kommunikations*dienste*betreiber
Ein Kommunikations*netz*betreiber stellt einen Zugang zu einem Kommunikationsnetz zur Verfügung.
Ein Kommunikations*netz*betreiber kann – muss aber nicht – gleichzeitig Kommunikations*dienste*betreiber sein.
Ein Kommunikations*dienste*betreiber stellt Rufnummern für Teilnehmern im Netz eines Kommunikations*netz*betreibers her und unterhält die Vertragsbeziehungen zum Endkunden.
Vorerst stimmt das wohl. Es geht ja aber auch um langfristige Ausbauten. Irgendwann werden sie auch selbst laufen können. Gut ist das sie sich solange auf Mitbewerber stützen können. Niemand könnte ad Hoc ein eigenes Netz unmittelbar hochziehen können, einfach durch die entsprechenden Anforderungen. Nur das würde ja dann auch bedeuten das grundsätzlich kein weiterer Netzbetreiber sich etablieren könnte. Das ist für die Endkunden von Nachteil. Konkurrenz belebt das Geschäft bla bla. Auch wenn 1&1 nen Teufel tun wird und einem der anderen Netzbetreiber auf den „Schlips“ treten wird.
1&1 zieht gerade eine eigene Infrastruktur auf. Überwiegend mieten Sie sich dazu bei Tower Companies ein (Surprise: Vodafone, Telekom, Telefonica haben alle wenige bis keine eigenen Masten mehr, sind nur noch Mieter). Und dort mietet sich auch gerade 1&1 ein und zieht ein eigenes Netz auf. Es gibt eine Menge kleinerer Netzbetreiber. Die Frage ist nur ob man als Ottonormaluser da zugriff drauf hat. Bekannt sind z.B: Sigfox, LoRAWAN. Aber auch Behördenfunk (Feuerwehr, Polizei ,Rettungsdienste) haben Ihr eigenes Netz. Ein Netzbetreiber ist jemand der ein Funknetz betreibt. Ob Ihm die Infrastruktur gehört? Nicht zwangsläufig. Muss man Zugang zu haben? Nö auch nicht.
Naja so surprise ist das nicht. Die turmgesellschaften sind immer noch Tochtergesellschaften von Vodafone, Telekom und Telefonica :D da kann man jetzt nur die Miete wieder von der Steuer absetzen
Also da Sipgate das Netz von Telefonica verwendet ist das für mein Verständnis kein Netzbetreiber sondern nichts anderes als das was debitel, mobilcom und wie sie alle heißen auch machen. 1&1 macht jetzt erst einmal das was o2 vor vielen Jahren auch gemacht hat, eben Mischbetrieb. Ein paar Masten stehen, und alle anderen Ecken werden erst einmal via Telefonica abgedeckt bis man selbst genug Masten hat.
Und wozu?
Die Leitungen sind doch alle gemietet