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Polaroid ZIP im Videotest: Keine Empfehlung für den iPhone-Drucker

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14 Kommentare 14

Als wir am 22. April über die Deutschland-Verfügbarkeit des von Polaroid vorgestellten Bluetooth-Druckers berichteten, haben wir den Eingang der Paket-Sendung noch sehnlichst erwartet – inzwischen jedoch freuen wir uns schon wieder darauf, wenn der Polaroid ZIP zurück beim Hersteller ist.

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Der 130€ teure Polaroid ZIP, ein tintenfreier Drucker, der eure Bilder auf das mit 45 Cent pro Blatt recht ordentlich bepreise ZIP-Spezialpapier bannt, scheitert an seiner iPhone-Applikation. Für sich genommen hätte der Drucker vielleicht eine Nische besetzen und zur familiären Unterhaltung beitragen können. Hier mal ein Foto für den Kühlschrank, dort mal eine personalisierte Geschenkverpackung für die Oma – die Anwendung jedoch reißt dem Zip die Beine weg.

Zwar trumpft der lieblos gestaltete iOS-Download mit etlichen Funktionen auf – neben dem schnellen Foto-Druck und der optionalen Bildbearbeitung lassen sich auch Collagen, Visitenkarten und über mehrere Abzüge hinweg skalierte Bilder ausdrucken – diese sind innerhalb der englischsprachigen Anwendung jedoch so merkwürdig umgesetzt, dass wir uns schon nach den ersten fünf Minuten mit dem Zip gewundert haben, wie es die App nur durch den firmeninternen Freigabeprozess schaffen konnte.

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Die App erinnert an Clip-Art aus Windows 98

So fehlen der Bildbearbeitung des ZIP nicht nur die erwarteten Polaroid-Filter, auch die sonst angebotenen Bildeffekte für die Generation-Instagram sind so stark überzeichnet, dass die fertigen Motive wie Karikaturen wirken.

Doch selbst wenn man die Filter, die Sticker (die direkt aus einem Clipart-Archiv früher Windows-Versionen stammen könnten) und die Zeichen-Werkzeuge links liegen lässt und den ZIP ausschließlich für den Druck hervorragend belichteter iPhone-Fotos nutzt, überzeugen die Ergebnis-Bilder leider nicht ansatzweise.

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Ein fertiger Druck: Blasse Farben, grobe Artefakte

Die Farben sind verwaschen, Farbübergänge werden von unerklärlichen Artefaktbildungen in Mitleidenschaft gezogen und auch gute Testbilder verlieren beim Druck durch den ZIP einen Großteil ihrer Schärfe.

Bei so viel Kritik könnte man entlastend anmerken, dass das Fotopapier des Polaroid-Druckers wirklich gut klebt und sich auch gegen feuchte Finger zu behaupten weiß – doch auch die positive Schlussnote ändert nichts an unserem Fazit: Aktuell eignet sich der Polaroid ZIP wohl nur für die Beschriftung von Tupperdosen im Gefrierschrank.

Und selbst wenn die Applikation in den kommenden Monaten noch mal gründlich überarbeitet werden sollte, muss sich der Ehemalige Sofortbild-Platzhirsch die Frage gefallen lassen, warum man die veranschlagten 130€ nicht einfach in des Foto-Drucker des Drogeriemarkts am Eck investieren sollte. Mit seiner Akku-Laufzeit von nur 25 Blatt braucht sich der ZIP leider auch nicht um einen Platz im Reisegepäck bewerben.

Wir hätten euch die kleine Box gern empfohlen – aktuell müssen wir euch jedoch bitten einen großen Bogen um die Marktneuheit zu machen.

Videotest: Polaroid ZIP

(Direkt-Link)

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05. Mai 2015 um 14:38 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    14 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Ach wie schade! Der Preis ist schon heftig, aber wenn das Ergebnis und der Umgang mit der App entsprechend zufriedenstellend wären, spricht vor allem die Mobilität für das Teil. — Unabhängig vom Testergebnis bleibe ich nach wie vor beim Canon Selphy, der lässt sich zwar nicht eins zu eins mit dem Polaroid Zip vergleichen, aber kann unterm Strich einfach mehr, und das auch noch für weniger Geld. ;)

  • dev-null@mailbox.org

    Schade, das mit der Artefaktbildung stört mich,d er Rest wäre hinnehmbar um im Urlaub mal schnell ne Urlaubskarte für die verwandten zu drucken :)

  • Jetzt hatte ich Zeit das Video ganz zu sehen… Meine Fresse, die App ist ja wirklich abartig! Das macht alles tatsächlich noch viel schlimmer, dabei gefällt mir die Gestaltung des Produkts sehr. Das Corporate Design von Polaroid wäre eine fantastische Vorlage für die App gewesen (vor allem der „Regenbogen“), aber nein – sie verhunzen es wirklich total (ganz zu Schweigen von der katastrophalen Druckqualität).

  • Ich besitze ein nen Vorgänger: den Zip mit USB für Digital Kameras die die Drucken Funktion unterstützten.
    Der Drucker ist bestimmt 5 Jahre alt, gerade habe ich ihn wieder hervor gekramt für eine Hochzeit.
    Die beschriebenen Fehler sind du dem alten Gerät identisch und es formt sich der Gedanke, ob man hier nur die Schnittstelle angepasst hat, denn Papier und Drucker Form sind wirklich absolut identisch … gruselige Vorstellung

  • think different: der (typische) polaroid-effekt liegt im drucker, nicht in der app. das polaroidverfahren hatte schon immer mit diesen schwächen zu kämpfen. trotzdem setzen viele fotokünstler bewusst dieses medium ein, weil man darauf kratzen oder schichten abziehen kann – oder für manche motive schlicht die blasse und verfremdete farbwelt passend erscheint.

  • die app dagegen scheint nach dem muster von fremium-spuelen gestrickt zu sein: möglichst viele quietschbunte und verwirrende buttons sollen dazu animieren, möglichst viel fotopapier zu verbrauchen.

  • Ich habe mir dieses Artikel genau durchgelesen, denn die Firma Polaroid hat mir für meinen Blog einen Drucker zum testen zur Verfügung gestellt. In vielen kritischen Punkten stimme ich hier voll überein, aber ich habe tatsächlich eine Verwendung für das Teil gefunden. All diejenigen, die noch analog fotografieren und Lomography betreiben, für die ist dieses Gerät wirklich super. Denn all die Schwächen, die das Gerät aufweist, kommen bei der Lomography als Stärken wieder heraus. Mein Artikel kommt Sonntag dazu auf http://www.lomtro.blogspot.de heraus. Vielleicht mag jemand von Euch gerne vorbeischauen.

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