Das Zubehör-Roulette: iPhone 6
Der Erfolg des iPhones sorgt nicht nur dafür, dass Apple nun schon mehrere Jahre in Folge den Großteil der am Smartphone-Markt erzielten Profite direkt mit nach Cupertino nimmt – das Ecosystem „iPhone“ mit seinen Lautsprechern, Boxen, Hüllen, Stiften, Fahrzeughalterungen und „Hello Kitty“-Accessoires hat auch einen milliardenschweren Zubehör-Markt heranwachsen lassen.
Ein Markt, der mit jeder Geräte-Iteration, jedem Wechsel der Modell-Größen und jeder Änderung an den Stecker-Standards des iPhones wächst und prosperiert.
Die inzwischen nur noch schwer überschaubare Zahl der Zubehör-Hersteller, kämpft dabei mit harten Bandagen um Alleinstellungsmerkmale, Aufmerksamkeit, Verträge und Absatzzahlen. Die Auswüchse des Konkurrenzkampfes können dabei durchaus skurrile Formen annehmen.
Eine harmlose Variante lässt sich seit Jahren im Online-Shop des deutschen Zubehör-Anbieters Arktis beobachten. Spezielle Zubehör-Kategorien bewerben dort regelmäßig iPhone-Accessoires für Geräte-Generationen, die weder im Handel aufgeschlagen sind, noch von Apple angekündigt wurden…
Aktuelles Beispiel: Die Abteilung „iPhone 6 Zubehör“, deren einzige Daseinsberechtigung, die erhofft bessere Suchergebnis-Platzierung bei Google ist.
Doch es gibt auch andere Beispiel, die mit einer nicht unerheblichen finanziellen Investition einhergehen.
Jedes Jahr aufs Neue zu beobachten, tauchen regelmäßig vor den iPhone-Präsentationen im Herbst, neue Geräte-Schutzhüllen auf, die mit den Maßen zuvor veröffentlichter, technischer Zeichnungen harmonieren. Das aktuelle Beispiel: Diese transparenten Kunststoff-Hüllen. Vermeintlich passgenau für das iPhone 6.
Das Zubehör-Roulette
Doch was treibt die Hersteller der Billig-Hüllen an? Insider-Wissen? Eine gute Verbindung zu den Fertigern nach China? Vorab-Kopien der offiziellen Geräte-Baupläne?
Weder noch! Während der letzten IFA konnte ifun.de mit zwei Hüllen-Produzenten sprechen, die sich zum Spiel des Zubehör-Roulettes äußerten. Wir komprimieren unser Gedächtnis-Protokoll hier auf die wesentlichen Kernpunkt.
Unterm Strich, haben wir die folgenden drei Aspekte des Zubehör-Roulettes von unseren Gesprächspartnern mitgenommen:
- Ein Produktionsstart für jeden Bauplan. Sobald im Netz die ersten halbwegs glaubwürdigen Geräte-Sichtungen auftauchen – am besten in Form der jährlich leicht verschwommen fotografierten Baupläne – werfen die Zubehör-Macher sofort ihre Pressen an und produzieren die preiswertesten Modelle ihrer Hüllen in ausreichender Stückzahl (>15.000).
- Nicht die Qualität, sondern das Datum zählt. Um Profite mit den hastig gepressten Hüllen zu machen, ist es wichtig, unter den ersten Anbietern am Markt zu sein. Frische iPhone-Käufer, die gerade 600€ für ihr neues Schmuckstück ausgegeben haben, jucken die 10€ für eine billige Plastik-Hülle (die in der Fertigung vielleicht 0,8 Cent kostet) überhaupt nicht. Profite können hier vor allem in den Anfangs-Tagen des iPhone-Starts gemacht werden. Wichtig ist, noch vor den ernsten Konkurrenten auf dem Markt bzw. bei Amazon präsent zu sein. Zwei Monate nach dem Verkaufsstart, wenn auch die großen Namen ihre Hüllen fertig haben, kaufen die potentiellen Kunden sowieso woanders.
- Große Elektronik-Märkte beliefern. Als Mitspieler im Zubehör-Roulette kennt man keine Skrupel. Die jetzt produzierten Hüllen, werden bereits zur Stunde weiterverkauft. Angebote an Großabnehmern von Elektro-Märkten, Mobilfunk-Ketten und Einzelhändlern werden geschrieben, eingepackt und versandt. Sollten die frei ins Blaue geratenen Maße daneben liegen, wird die Lieferung einfach zurückgenommen und die Zahlung erstattet. Hat man mit der Vorab-Produktion jedoch ins Schwarze getroffen, werden auch hier – immerhin gehört man zu den ersten Anbietern – ordentliche Profite abgeschöpft.
Warum dieser Roman? Wir wollten euch eigentlich nur eine Info mit auf den Weg geben: Wenn ihr in den kommenden Tagen und Woche über weitere iPhone 6-Hüllen stolpert, dann bestätigen diese weder eine Geräte-Größe, noch den Produktionsstart in Apples Werken. Die Hüllen sind lediglich ein Zeichen dafür, dass Unternehmer mit Kunststoff-Werken in China ihre Einsätze beim diesjährigen Zubehör-Roulette abgegeben haben. Wie in jedem Jahr wird auch 2014 hier wieder für zahlreiche Gewinner und etliche Verlierer sorgen.
Naja, was ihr vergesst: die Zubehör Hersteller sind stets die ersten, die die zecihnngen bekommen. Das ist Fakt.
Aber sonst gut
Ihr hättet aber wenigstens noch erwähnen können, dass die Hülle oben offensichtlich gefälscht ist…..
zecihnngen??
Auch ohne viel nachzudenken sollte zu erkennen sein, dass das „Zeichnungen“ bedeutet.
Nicht für den Applehead … der wollte auch mal was posten.
Sehr viel peinlicher als so etwas falsch zu schreiben ist so zu tun als verstehe man nicht was es bedeuten soll.
Hab selbst dort gearbeitet… Die lagen mit ihren Skizzen immer richtig, die haben eben die beste Verbindung. Und deshalb ist die obige Zeichnung nicht unrealistisch. Sie zeigt, wie groß ein 6er sein kann und welche Form es hat. ;D
Wenn ich dann in die Vergangenheit zurück blicke zu den Gerüchten des iP-4 und iP-5, dann stimmten diese immer.
Clever! Jetzt schon iPhone 6 Zubehör auf der Page um bessere Google-Platzierungen zu erzielen. Respekt!
Guter Artikel, aber die Zahl „15.0000“ gibt es so übrigens nicht. Entweder fehlen Nullen oder der Punkt ist falsch gesetzt ;)
Punkt falsch gesetzt oder einen zweiten Punkt UND ZWEI Nullen vergessen ;).
Vielleicht mal ne Brille zulegen…
Da steht 15.000…
Inzwischen ;)
Ich bete, dass die Abmessungen der im Artikel gezeigten Hüllen nicht zutreffen. Großes Display schön und gut, aber dieses Seitenverhältnis geht garnicht. Das Nexus 5 zeigt bisher als einziges Smartphone, wie man 5″ vernünftig verpackt.
Aber das nexus 5 hat doch das exakt selbe Seitenverhältnis wie das iphone 5/5s
Stimmt, ist mir bei der Nutzung garnicht aufgefallen. Dennoch ist das bisher das einzige Smartphone, das 5″ bedienbar verpackt hat. Das HTC One und das S4 haben zu große Ränder oben und unten.
@Kraine
Das LG G2 ist das Smartphone mit den dünnsten Rändern bisher ;)
Einzig wahre Display-Größe war, ist und bleibt iPhone 4. Ganz einfach.
Wenn man nur telefonieren und schreiben will, ja. Wenn man aber auch das Internet nutzen will, Filme schaut und all‘ das tut, weshalb man sich so ein Smartphone kauft, dann sind 3,5″ in jedem Anwendungsbereich zu wenig.
Jedem das seine. ;)
Ich freue mich wie ein kleines Kind auf das neue iPhone! Es wird definitiv gekauft und schlechter als mein fünfer wir es auf keinen fall! Überlege sogar mich an die Schlange zu Stellen am ersten Verkaufstag!
Schlechter wird es nicht ? Wart mal ab … fand das 5er schon grottenschlecht. Sollten mal endlich wieder preisWERT werden. Die Plastik haptik gepaart mit kratzeranfälligem Alu gefällt mir gar nicht. Ich bleib bei meinem iPhone 4 mit iOs 6.x.
Alles danach ist doch nicht mehr schön und nicht mehr liebevoll Designt. Fühl mich jedesmal wie bei der Deutschen Bahn im ICE Bordnetz wenn ich iOs7 sehe.
Aber jedem das seine …
Hört doch mal auf mit diesem jedem das seine. Scheiß Spruch! Googelt den mal…
Gähn…
Thema verfehlt, setzen.
Bene, „jedem das seine“ ist ein Spruch aus der Antike und den gab es lange bevor ihn jemand für das KZ ausgesucht hat. So wie viele andere Dinge, die die Nazis zu ihren Gunsten gedreht und gewendet haben. Nur so viel dazu, google lieber mal selbst.
Finde es scheiße das soviel Kunstoffmüll produziert wird – Sollte Verboten werden!
Ist n interesanter Punkt!
Was sollte verboten werden? Dass Betriebe solche Plastikhüllen herstellen? Nene… Aber ne Plastik Steuer? Jop gerne. Bin auch für weniger Plaste in der Welt!
Die Plastik-Steuer würde dann 1:1 an den Kunden weitergegeben werden, was hätten wir also davon?
Leute,
Ich möchte ein iPhone mit einer Qaulität wofür ich KEINE Hülle benötige!!!!!
Aus Titan oder Platin? Oder was genau schwebt dir da vor?
Ein iPhone ist an sich ein schönes Gerät und ich meine, das jede ,ja wirklich jede ( auch durchaus schöne Hüllen} das iPhone Design zerstören bzw.stark verändern.
Ich denke,dass bei einem VK von € 600 aufwärts eine unempfindliche Materialqualität gefertigt und geliefert werden kann.
Ich bin Konstrukteur und entwerfe beruflich Spritzgießwerkzeuge. Wenn man mir die groben Abmessungen auf das zehntel genau gibt habe ich die Trennung für so ein einfachen Artikel in 10 Minuten im CAD fix und fertig. Da die Kunststoffhüllen in der Regel sehr weich sind (TPU) und keinerlei Glasfaseranteile enthalten kann die Form aus billigen Kaltarbeitsstahl wie 1.1730 (Wald- und Wiesenstahl) gefräst bzw. erodiert werden. Die iPhone Hüllen haben nur einen kleinen Hinterschnitt am oberen der Zwangsentformt wird. Die Durchbrüche für die Lautstärkeregelung kann entweder mit einem Standardschieber (zwei Stück) entformt werden oder wird so ausgelegt das nach dem Spritzvorgang die Durchbrüche manuell per Hand entfernt werden. Dann werden alle Formteile im vorherein so ausgelegt, dass sie in einen Norm- oder Prototypen Aufbau (und wenn es ganz billig wird ohne Heisskanal) passen. Ich kalkuliere hierfür so ca. 4000 Euro für die Herstellung und Konstruktion pro Iphone Hülle. Für die Fertigung und den Transport nochmal 1000 Euro. Wenn dann die Hülle für 10Euro/Stück verkauft wird bei einer Schusszahl von 15000 Stück sind wir 145.000 Euro Gewinnspanne wenn man mit dem Abmessungen des neuen iPhones Glück hatte.
Ähm.. also mal rein rechnerisch: „ca. 4000 Euro .. pro Iphone Hülle…“ wären bei „10Euro/Stück“ dann 3990 Euro Miese pro Hülle. Gesamt 59.850.000 Miese.
Find Deine Erklärung des Vorgangs nett, aber bei den Werten stimmt doch was nicht oder?
Pro iPhonehüllen Model.
zB iPhone 6c
iPhone 6s