„Third Intifada“: Israel bittet Apple um Entfernung von Pro-Palästina App
Als wäre die Kombination aus den Einkaufserwartungen der Nutzer, den oft undurchschaubaren App Store-Richtlinien und Cupertinos eigenem Anspruch nicht schon kompliziert genug, muss sich Apples Software-Kaufhaus aktuell auch noch mit einer gehörigen Portion Politik auseinandersetzen.
Und mit „Politik“ meinen wir nicht die taufrischen EU-Hygieneverordnungen in Sachen Zuchttierhaltung, sondern den seit mehr als 50 Jahren schwelenden Konflikt im nahen Osten.
Vertreten vom Minister für Information und Diasporaangelegenheiten, Juli-Joel Edelstein, hat sich Israels Kabinett heute schriftlich mit der Bitte an Apple gewandt, die arabische iPhone-Applikation „Third Intifada“ (AppStore-Link) aus dem Softwareangebot des App Stores zu entfernen. Der Gratis-Download bietet Nachrichten, Kommentare und Videos an – die wir aufgrund mangelnder Sprachkenntnissen leider nicht einzuschätzen vermögen – und spielt mit seinem Namen auf die zwei palästinensischen Aufstände gegen Israel, 1987 und 2000 an.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur REUTERS, sei die zur Applikation gehörende Facebook-Seite bereits aus dem sozialen Netzwerk verbannt worden, von Apple erhoffe sich Israel nun eine ähnliche Reaktion. Israels stellvertretende Außenminister Ayalon kommentiert:
Konzerne mit dieser globalen Reichweite haben eine große Verantwortung und sind sich dessen auch bewusst. Ich bin mir sicher, dass Apple – wie auch Facebook – entsprechend reagieren wird.
Noch ist der 3MB-Download im AppStore erhältlich. – Das Thema selbst bleibt ein heißes Eisen. Wir mussten die Kommentarfunktion nach den ersten 50 Rückmeldungen zum Thema deaktivieren. Sorry aber wir können die vielen hitzigen Gemüter nicht durch die Nacht hindurch moderieren.