Gescheitertes Experiment: Die „taz“ stellt ePaper-Angebot im iBooks Store ein – Wir empfehlen PressReader
Vor knapp 20 Tagen startete die Berliner Tageszeitung, die „taz“, den elektronischen Verkauf ihrer ePaper-Ausgaben im iBooks Store. Mit dem Start der iBooks iPhone-Applikation am 21. Juni ließen sich die tagesaktuellen Ausgaben des Links-Alternativen Blattes so auch auf dem iPhone kaufen. Heute beendet die „taz“ ihr iBooks-Experiment.
Unter der Überschrift „Keine taz mehr im iBookstore“ erklärt Mathias Broeckers die Gründe für den Rückzug aus Apples eBook-Kaufhaus und macht deutlich, dass sich der iBooks Store in erster Linie zum Bücher-Verkauf eignet:
[…] von Beginn an Probleme, die abends gegen 22 Uhr fertigstellte neue Ausgabe schnell genug in den Verkauf zu bringen. Es dauerte stets mehrere Tage, bis eine hochgeladene Ausgabe in den virtuellen Bücherregalen gelandet war. Da wir von Apple keine Hilfesstellung für dieses Problem bekamen griffen wir zur Selbsthilfe: wir aktualisierten einfach den Inhalt der schon im Verkauf befindlichen Ausgabe, denn dieses Update ließ sich ohne Zeitverzögerung durchführen. Der kleine Trick hatte allerdings zwei unangenehme Nebeneffekte: in den Metadaten der Ausgabe stand die ganze Zeit über weiter das Datum vom 7.6.2010, obwohl der Inhalt aktualisiert war. […]
Nach mehreren erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme bekamen wir dann endlich eine Antwort von Apple: man freue sich zwar über unser innovatives Herangehen, eine Tageszeitung als elektronisches Buch zu verkaufen, doch dafür sei der iBookstore nicht gedacht und eine Verkürzung der Zeit zwischen Upload und Verkaufsstellung sei nicht möglich.
Wir empfehlen der „taz“ den Einstieg bei der hier vorgestellten Zeitungs-Applikation Press Reader. Bislang ist das deutschsprachige Press Reader-Angebot (u.a. sind der Tagesspiegel und der Kicker vertreten) zwar noch recht dünn bestückt, von der Umsetzung des eReaders könnte sich die im AppStore vertretene Zeitungs-Konkurrenz jedoch eine Scheibe abschneiden. Einmal installiert (AppStore-Link) erlaubt die Press Reader Universal-Applikation den kostenlosen Download von sieben frei wählbaren Zeitungs-Ausgaben (angeboten werden etwas mehr als 3000 Zeitungen aus aller Welt) und bietet im Anschluss ein wirklich faires Angebot: Für $10 im Monat lassen sich 31 Tageszeitungen laden – für $30 kann man soviel laden wie man möchte. Mit Dank an Adorno.
Bei PressReader sind die Margen vielleicht zu gering – jedenfalls für die taz…
es heißt ja auch iBook-Store, ist also mehr was für wirkliche Bücher.
Der PDF-Reader ist eher ein Zusatz.
Bin dafür, dass mal eine richtige ZeitungsApp rauskommt, die im Grunde so ist wie iBooks, nur halt keine Romane etc., sondern Informationen statt Geschichten.
In etwa da lässt sich der PressReader einordnen. Eine Art Kiosk für zahlreiche Zeitungen.
Ich habe es zum Ausprobieren einmal geladen. Aber die Vorlesefunktion klappt nicht. Ist diese nur bei registrierten Usern möglich? Außerdem hat der Tagesspiegel nicht die Funktion, wo man auf die Headlines tippen kann.
PressReader ist da wirklich klasse! Vor allem die Funktion dass man einen Artikel auswählen kann und dann schön groß am iPhone dargestellt bekommt. Bin schon gespannt wie das am iPad funktioniert.
Auch die Vorlese-Funktion ist (sobald man sich an die Stimme gewöhnt hat) und die Auto-Delivery Downloads für Abo-Kunden sind nicht verkehrt. Eine der wenigen Apps die wir gerne empfehlen und morgens als erstes starten.
Hatte mir die taz ein mal gekauft und fand es nicht bedienbar auf dem iPhone. Da sieht es mit dem iPad schon besser aus, nur hat nicht jeder schon ein iPad der es sich auch gerne kaufen möchte.
Ein wenig mehr Geduld würde ich den Machern der taz da auch schon anraten. Aber Heute muss ja immer sofort der große Wurf gelingen um fett Kohle zu machen.
Die Besseren Überleben und dazu gehört nun mal leider nicht die taz!
Mehr Geduld? Du scheinst das Problem nicht erkannt zu haben. Willst du dir eine 2-3 Tage alte Tageszeitung kaufen? Wenn Apple Kontrolle nicht schnell genug ist für ne Zeitung, dann kann der Anbieter der auch nichts machen.
Vielleicht sind Apple iPad / iPhone Nutzer auch nicht die ideale Zielgruppe für die taz. Mir hat es beim Lesen der Zeitung jedenfalls regelmäßig den Magen umgedreht.
Aha dann schau dir dass mal an und bitte nicht persönlich nehmen, dient rein der Unterhaltung.
http://www.youtube.com/watch?v.....kY4nddl5q0
Nur weil man gegen die Bild wettert, heißt es nicht, dass der eigene Inhalt dadurch gut ist ;)
Finde es nur gut gemacht und lustig. Passt ganz gut da es die Bild ja noch gibt. Zeitung wird wohl unter 10″ Reader nicht funktionieren denke ich.
Ich habe ein DigiAbo der Taz. Damit kann man sich die Taz mit Stanza auf das iPhone und das iPad laden. Funktioniert sehr gut. Ich habe auch mal bei der Zeit angefragt, ob sie planen die Zeit als Epub herauszubringen. Die Antwort war nichtssagend. Irgendwas in der Richtung wir wissen noch nicht, wie es digital weiter geht… Mal sehen. Sobald es die Zeit als Epub gibt hol ich mir ein Abo.
Du wirst es nicht glauben, aber neuerdings gibt es die Zeit als epub, allerdings mit DRM (Adobe Digital Editions). Ist nicht so ideal, ist aber gut les- und navigierbar, und via Txtr auch auf dem Iphone zu lesen (allerdings funktioniert da die Navigation nicht so recht.)
Kannst Du hier einen Link posten, wo ich das Angebot finde? Ich finde auf zeit.de nur ein E-Paper im Pdf-Format. Pdf geht gar nicht.
Es gibt die Zeit als epub, wenn man ein Abo hat
So viel zum Thema Wirtschaftsinnovation?
Das ist ja wie in der Schule:
Ui, toll, du möchtest Uhren für alle Klassenzimmer engagieren?
Das ist aber toll, aber das wollen wir nicht…
..wen interessiert auch schon die TAZ? Bestimmt nicht den typischen iPhone user….ist ja fast wie die BZ ;-)
Aber in Berlin soll ja eh alles besser sein- sagen die.
Stimmt. Laut Charts interessiert den typischen iPhone User eher die BILD.
Traurig.
ich meine, jeder nach seiner fasson, aber das taz-bashing finde ich gerade nicht besonders niveuauvoll. klar, und dann erst mal über ne zeitung schimpfen…
ach, ich schreibe das ja auch nur, weil ich die taz mega gut finde :).